SFB 754: Klima – biogeochemische Wechselwirkungen im tropischen Ozean

 

Dass der Mensch nicht ohne Hilfsmittel unter Wasser atmen kann, ist jedem klar. Dass aber auch für so manchen Meeresbewohner das Atmen zum Problem werden kann, ist weniger bekannt: In einigen Meeresgebieten sind von Natur aus nur sehr geringe Mengen von Sauerstoff vorhanden, und dies beeinflusst die Lebensverhältnisse in diesen Regionen entscheidend. Dabei handelt es sich nicht etwa um kleine, versteckte Ecken der Meere, sondern um durchaus ansehnliche Gebiete des Weltozeans: die sogenannten Sauerstoffminimumzonen erstrecken sich über große Bereiche der tropischen Meere.

Sauerstoffkonzentrationen

Sauerstoffverteilung im Kern der Sauerstoffminimumzonen im Ozean. Violett- und Blautöne kennzeichnen Gebiete mit Konzentrationen von weniger als 80 µmol/kg.

 

Das Leben im Ozean hat sich an diese Verhältnisse angepasst. Was aber, wenn sich die Sauerstoffminimumzonen aufgrund des Klimawandels ausdehnen? Passiert dies bereits, und wenn ja, welche Folgen hat es?

Diese Fragen bilden den Kern des Sonderforschungsbereichs 754. Seit Anfang 2008 untersuchen Wissenschaftler des SFB wie das Ökosystem "Sauerstoffminimumzone" funktioniert und wie seine physikalischen, geochemischen und biologischen Komponenten miteinander wechselwirken. Neben den heutigen Verteilungen von Quellen und Senken von Sauerstoff und Nährstoffen spielen dabei auch Veränderungen in der Klimageschichte der Erde eine wichtige Rolle, die Rückschlüsse auf die Reaktion des Systems auf zukünftige Klimaänderungen zulassen.