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Albert-Defant-Medaille für Lothar Stramma

 

– Kieler Meeresforscher für wegweisende Arbeiten ausgezeichnet -


03.09.2013/Kiel. Das Wetter- und Klimageschehen wird ganz wesentlich von unseren Ozeanen bestimmt. Deshalb richtet die Deutsche Meteorologische Gesellschaft ihren Blick nicht nur auf die Atmosphäre, sondern auch auf die Ozeane. In Anerkennung seiner wegweisenden Arbeiten zur großskaligen Zirkulation im tropischen und Süd-Atlantik und seiner bahnbrechenden Datenanalysen zur Dynamik und den Veränderungen von tropischen Sauerstoffminimumzonen wird Dr. Lothar Stramma vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel mit der Albert-Defant-Medaille 2013 der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft ausgezeichnet. Der Preis wurde dem Kieler Wissenschaftler heute auf der DACH-Tagung in Innsbruck verliehen.

 

Dr. Lothar Stramma kommt zwar aus Westfalen, dem Meer und Kiel ist er aber schon seit langem verbunden. Nach dem Studium der Ozeanographie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel promovierte Stramma am damaligen Institut für Meereskunde mit einer Arbeit über Wassermassenausbreitung in der Warmwassersphäre des subtropischen Nordostatlantiks. Nach Forschungsaufenthalten im Ausland, unter anderem an der University of Rhode Island, kehrte er nach Kiel zurück und arbeitet schwerpunktmäßig an Fragen der Ozeanzirkulation im tropischen und subtropischen Atlantik sowie in den letzten Jahren an Analysen zur Dynamik und den Veränderungen von tropischen Sauerstoffminimumzonen. Hier sind seine Arbeiten ein wichtiger Bestandteil des Sonderforschungsbereichs (SFB) 754 "Klima - Biogeochemische Wechselwirkungen im tropischen Ozean", der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert wird.
 

Verleihung der Defant Medaille
Dr. Lothar Stramma mit Laudator Dr. Hein Dieter Behr. Foto: privat.

 

In seiner Laudatio anlässlich der Verleihung der Albert-Defant Medaille hob Dr. Hein Dieter Behr von der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft insbesondere die mehr als 70 begutachteten wissenschaftlichen Arbeiten mit mehr als 2800 Zitaten hervor, die die Bedeutung und internationale Sichtbarkeit der Forschungsarbeiten von Dr. Stramma eindrucksvoll belegen. Darunter finden sich ein Standardwerk zur regionalen Zirkulation und grundlegende Arbeiten zu Sauerstoffminimumzonen, die u.a. in der renommierten Fachzeitschrift Science erschienen sind.

"Sein bisheriges Lebenswerk in der physikalischen Ozeanographie und sein Engagement für die integrative Meeresforschung zwischen den Disziplinen und den Nationen macht ihn zu einem würdigen Empfänger der Albert-Defant-Medaille", resümiert Dr. Behr.

 

Lothar Stramma
Lothar Stramma. Quelle: GEOMAR.

 

Lothar Stramma nahm die Auszeichnung mit großer Freude entgegen. "Ich war sehr überrascht und natürlich erfreut, als ich erfuhr, dass mir dieser Preis verliehen wird. Es ist eine ganz besondere Ehre in einer Reihe mit so bedeutenden Wissenschaftlern wie zum Beispiel Henry Stommel oder Klaus Wyrtki stehen zu dürfen", so Dr. Stramma.

Neben Stramma sind mit Prof. Dr. Wolfgang Krauß und Prof. Dr. Jürgen Willebrand bereits zwei weitere Kieler Ozeanographen mit der Albert-Defant-Medaille ausgezeichnet worden.


Hintergrundinformation:

Die Albert-Defant-Medaille soll an Persönlichkeiten verliehen werden, die sich als Wissenschaftler hervorragende Verdienste in der physikalischen Ozeanographie erworben haben. Sie sollte nicht öfter als alle drei Jahre und nach Möglichkeit auf einer größeren wissenschaftlichen Tagung der DMG verliehen werden.

Bisherige Preisträger waren: Prof. Dr. Henry Stommel, Prof. Dr. Hans-Ulrich Roll, Prof. Dr. Klaus Wyrtki, Prof. Dr. Pierre Welander, Prof. Dr. Wolfgang Krauß, Dr. Ernst Maier-Reimer, Prof. Dr. Jürgen Willebrand und Prof. Dr. Dirk Olbers. 

 

(Pressemitteilung vom 3.9.13; Quelle: Pressestelle GEOMAR)